Rauschen


Schrottophonie
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Chachelihöll
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Chachelihöll - eine Schrottophonie

"Die echte Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern sie mit neuen Augen zu sehen."
(Marcel Proust)



Chachelihöll

CD Cover.


Der Schweizer Ernst Wilhelm, der sich selbst einen Schrottographen nennt, hat auf abgelegenen wilden Müllhalden die weggeworfenen Dinge besehen und seine Sicht auf Diapositiven festgehalten.

Seine Kunst beschreibt er folgendermaßen:

"Ein alter, ölig verschmierter und verrusster Blechschrank wird aus einer Werkstatt entsorgt. Auf dem Abtransport wird er von verschiedenartigem Mitschrott weiter verunstaltet. Er wird schließlich auf einer Deponie ausgekippt und erleidet zusätzliche Unbill durch Witterungseinflüsse. Hier fällt er nach einiger Zeit dem Schrottographen ins Auge, welcher sich, auf solche Schreckerlebnisse erpicht, mittels Stativ und Zoomobjektiv intensiv einer noch flach gebliebenen Blechseite des Objektes widmet. Das über diese Fläche hinwandernde Zoomauge des Schrottographen blickt in eine einzigartige künstliche, ja künstlerische Welt, die er mit gelegentlichen Knipsbewegungen festhält. Der spätere Betrachter wird die Bilder in keiner Weise mehr mit einem Blechschrank assoziieren, sondern er sieht sich reproduzierten Erzeugnissen moderner Kunst gegenüber.

Hinter jedem Kunstwerk steht der Mensch als Künstler. Schrottographien sind kunstähnliche Werke, hinter denen als Künstler Schrottkräfte stehen, da ja die Funktion des Schrottographen nicht eigentlich eine künstlerische ist, sondern eher die eines Pilzsammlers oder eines skurrilen Forschungsreisenden.

Als der Schrank im Zuge einer Sanierung die Werkstatt verließ, war er bereits beachtenswert. Bei der Müllabfuhr wurde er nun in einem kurzzeitigen und intensiven Prozess weiter gestaltet. Er geriet in eine einzigartige, nie und unter keinen Umständen nachvollziehbare Nachbarschaft mit anderem Schrott. Das Ganze wurde beim Laden, beim Transport und beim Entladen auf ebenso einmalige Art gegeneinandergeschoben, -geworfen, -gewälzt, -gedrückt, -gerammt, -gequetscht, -geschmissen, -gerüttelt und -geschüttelt und bei der Lagerung den unterschiedlichsten Witterungseinflüssen ausgesetzt. Dabei wurde die Patina auf verschiedenste Weise und in verschiedenster Stärke geschrammt, gelocht, geritzt, zerkratzt, punziert, graviert, verschmiert, verwischt und laviert.

Aus einem ehedem beliebigen Gebrauchsobjekt von ausschließlich funktionellem Wert wurde ein einmaliger, unverwechselbarer Gegenstand, der, im Detail betrachtet, uns Bilder zeigt, hinter denen ein eindeutiger Formwille zu stecken scheint und die uns auf gleiche Weise ansprechen, wie menschliche Kunst das tut. Eine Tatsache, über die gerätselt, gestaunt und gelacht werden darf."

Die Schrottographonie stellt Ernst Wilhelms Bilder in einen neuen Zusammenhang.

  • Die Musik gibt dem abgebildeten Stillstand eine zeitliche Dimension, haucht scheinbar toten Gegenständen neues Leben ein.
  • Kompositionen deuten naheliegende Assoziationen zu kleinen Geschichten.
  • Improvisationen kommentieren abstrakte Bilder jenseits von Semantik.
  • Musique concrète, minimal music und Trivialmusik spiegeln formale Bildstrukturen.

Fünf Musiker, ein jeder von ihnen auf individuelle Weise von den Bildern Ernst Wilhelms fasziniert. Sie entwerfen die Dramaturgie des Abends, eine Reise in eine bisher unbesehene Welt, die Welt des Schrotts: CHACHELIHÖLL.

Die Schrottophoniker:

Matthias Wilhelm (Detmold)

Tuba, Kontrabaß

Johannes Brackmann (Essen)

Posaune,Querflöte,Kontrabaß

Michael Bereckis (Dortmund)

Saxophone, Klarinetten, Akkordeon

Guido Schlösser (Dortmund)

Elektronische Klangerzeugung

Richard Ortmann (Dortmund)

Schrottophon, Tonbänder

Der Schrottograph:

Ernst Wilhelm (Schöftland/ CH)

Die Projektion:

Jörg Briese



Schrottophoniker

Die Schrottophoniker.

 

Lebenslauf "Chachelihöll"

Zeche Fritz, 1996 Essen
Performance: "Man muß sich beeilen, wenn man noch etwas sehen - hören - will". Paul Cezanne Maschinenhalle der Zeche Carl, Essen, 1997
Zeche Lothringen, Bochum, 1997
Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Dortmund, 1997
Cafe Käthe, Oberhausen, 1997
J.O.E. Festival JazzOffensiveEssen 1998
EUROPHONICS 99, Jazzfestival Dortmund, 1999
"Sonne, Mond und Sterne", Ausstellungseröffnung der Kokerei Zollverein, Essen, 1999
7. JazzHaus-Festival in Hamburg, 2000
Maschinenhaus der Zeche Carl, Essen, 2000
DASA, Deutsche Arbeitsschutzausstellung, Dortmund, 2000
1. Deutsche Jazzwoche, Hamburg, 4. November 2000
Carl-Stipendium e.v., Maschinenhaus Zeche Carl, Essen, 22. November 2000
Swingbeats 2000, DASA, Dortmund, 26. November 2000
Studiobühne, Detmold, 2001
Jazz Festival 6, Fritz-Henßler-Haus, Dortmund, 2002
Kaiserkeller, JazzAG Detmold, 2003
Wittener Filmclub, Witten, 2003
Schweizer Kulturtage, Dortmund, 2004

"Blaschek", Spielart Krimi
von Joachim Castella
Regie: Frank Hübner
Produktion: WDR 2001/ca. 54
Musik: Klangcollage "Chachelihöll" von Richard Ortmann
5. Oktober 2001 Fr. 20:05 WDR 5
6. Oktober 2001 Sa. 10:05 WDR 5

Ausstellung Rust never sleeps
Industriefotografien aus dem Revier
von Burkhard Heringhaus
CD-Einspielungen: "Chachelihöll - eine Schrottophonie"
im GREND - Kulturzentrum, Essen
5. Mai - 23. Juni 2001

Vertreten auf den Jazz CD-Samplern
"Pro Jazz" Dortmund Sampler Vol.2
"Swingbeats", JazzPodiumRuhr Sampler 2000
"Chachelihöll", die CD zum Projekt


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